Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten
Steckbrief

Marktgemeinde seit 1984 

  • pol. Bezirk Vöcklabruck,
  • Gerichtsbezirk Vöcklabruck,
  • Katastralgemeinde Lenzing,
  • Land Oberösterreich
  • Wahlkreis Hausruckviertel
Einwohner

Stand: 31.12.2022 

Einwohner mit

Gesamt

Männlich

Weiblich

Österreicher

Andere

Hauptwohnsitz

5.241

2.581

2.660

4.436

805

Nebenwohnsitz

406

193

213

327

79

GESAMT

5.647

2.774

2.873

4.763

884

Fläche8,89 km2, davon Landwirtschaft - 5,01 km2 Forstwirtschaft - 1,17 km2 Gartenflächen - 0,81 km2 Gewässer - 0,2 km2 sonstige (Straßen, Wege, Betriebsflächen) - 1,7 km2
Seehöhe502,943 m (Messpunkt Gemeindeamt)
Unser Wappen:

Mit Beschluss der OÖ. Landesregierung vom 12. Juni 1967 wurde der Gemeinde Lenzing das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen: „Durch eine silberne Wellenleiste schräg rechts geteilt; oben in Rot eine silberne, zur Hälfte blau gefüllt, nach außen gewendete Retorte; unten in Blau ein silberner Nadelbaum.“ Das Gemeindewappen weist auf die Bedeutung der örtlichen Wirtschaft hin: Die Retorte symbolisiert die chemische, der Nadelbaum die Papier- und holzverarbeitende Industrie. Das silberne Wellenband stellt den Agerfluss dar. Gemeindefarben: Rot – Weiß – Blau 

Infrastruktur

Wasserversorgung:

  • Wassergewinnung: Brunnen I, II, III, IV
  • Wasserspeicherung: Hochbehälter 1.400m³ / Wasserturm 150m³
  • Wasserverbrauch ca. bei 1.000m³/d - 1.200m³/d
  • Wasserleitungsnetz Länge ca. 58 km
  • Wasserzähleraustausch lt. Eichgesetz (alle 5 Jahre) Wasserzählergesamt ca. 1.773 Stück
  • Versorgungsgebiet: Gemeindegebiet Lenzing sowie Gebietsteile der Gemeinde Timelkam (Pichlwang, Maierhof, Untergallaberg, Ulrichsberg, Obereck)


Abwasserbeseitigung:

  • Gesamtlänge:  ca. 31 km
  • Das Abwasser wird in Lenzing in die Kläranlage der LAG und RHV eingeleitet und geklärt. An den Reinhalteverband Attersee (Agerstraße) sind angeschlossen:        Ortszentrum, Ober- und Unterachmann, Starzing bis Reibersdorf, Teile von Alt Lenzing über Reinhalteverband Lenzing/Firma Lenzing AG werden entsorgt:           die Gebiete an der Atterseestraße (von Apotheke bis Gallaberg), Pichlwang sowie Teile von Alt Lenzing

Gemeindestraßennetz: Länge ca. 63 km


Müllbeseitigung: Im Rahmen der Müllabfuhrgemeinschaft mit den Gemeinden Attnang-Puchheim, Schörfling, Seewalchen, Weyregg, Steinbach. Für Sperrmüll und eine optimale Mülltrennung bietet sich das Abfallsammelzentrum in Seewalchen "ASZ Attersee Nord" an. Die Biotonnen werden durch einen privaten Anbieter entsorgt.

Verkehrsmäßige Erschließung

Erreichbarkeit:

Mit dem Auto: Über die Westautobahn (A1), Ausfahrt Seewalchen am Attersee, dann über die Bundesstraße (B 151) ca. 3 km Richtung Vöcklabruck.

Mit der Bahn: Westbahnstrecke - Ausstieg in Attnang-Puchheim (Bahnknotenpunkt). Zwei Mal täglich (ca. 07.00 bzw. 14.00 Uhr) Bahnverbindung über Vöcklabruck nach Kammer-Schörfling am Attersee. In Lenzing bestehen zwei Ein-/Ausstiegsmöglichkeiten: 1) Bahnhof Lenzing für den Bereich Lenzing AG, Gallaberg und Alt Lenzing. 2) Haltestelle Lenzing für das Ortszentrum und Neubrunn sowie für den Bereich Agerstraße. Reine Fahrzeit Attnang-Lenzing: ca. 15 Minuten

Busse ab Attnang-Puchheim (ebenfalls über Vöcklabruck) jede Stunde. Ein-/Ausstiegsmöglichkeiten: Siehe Bahn, zusätzlich Lenzing Apotheke für den Ortsteil Pettighofen (Atterseestraße). Die Ein-/Ausstiegsstellen Lenzing Gemeindeamt und Neubrunn werden nicht von allen Kursen bedient!

Busse ab/nach Vöcklabruck/Attnang-Puchheim bzw. Seewalchen/Schörfling verkehren im Stundentakt (sh. REVA-Gemeinschaftsfahrplan)

Gewerbe und Industrie

Ca. 130 Gewerbe- und Industriebetriebe   52 landwirtschaftliche Betriebe - davon 23 Vollerwerbs- und 29 Nebenerwerbslandwirtschaften

Vereinswesen

Ca. 25 Vereine bereichern das gesellschaftliche Leben von Lenzing in den Bereichen Kultur, Sport, Natur und Freizeit.

Lenzing - Kurzbeschreibung

Der Industrieort Lenzing - 3 km nördlich des Attersees am Tor zum Salzkammergut gelegen - zählt zu den jüngsten Gemeinden Oberösterreichs: Am 1. April 1939 wurde aus der Stammgemeinde Oberachmann durch Gebietsabtretungen der Nachbargemeinden das Lenzing von heute gegründet. Der Ort entwickelte sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten von einer Agrar- zur Industrie- und Wohngemeinde mit Weltbedeutung: Die Erzeugnisse der im Ort angesiedelten Betriebe gehen in alle Kontinente der Erde.

Lenzing verfügt heute über ebenso viele Arbeitsplätze wie der Ort Einwohner hat. Neben der chemischen Industrie sind eine Reihe von Mittel- und Kleingewerbebetrieben angesiedelt. Lenzing wird daher nicht zu Unrecht als Wirtschaftsimpuls der Vöckla-Ager-Zone bezeichnet. Diese wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Ort jedoch erst mit dem Bau der damaligen "Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik", nunmehr Lenzing AG, im Jahre 1938. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg in der Landwirtschaft tätig. Die ersten industriellen Schritte wurden bereits schon im Jahr 1891 durch den Bau der damaligen Zellstoff-Fabrik in Pettighofen gesetzt. Die Nähe zur Autobahn sowie der hohe Ausbildungsstand der Lenzinger Werktätigen veranlassten in den letzten Jahren immer mehr Mittelbetriebe, sich hier niederzulassen: Firma Salesianer Miettex (ehem. Wozabal), Firma Jodl (Verpackungen), Xyrofin (Chem. Industrie),  Rail Cargo – um nur einige zu nennen.

Der Ortskern mit dem Gemeindeamt bildet ein kompaktes Zentrum. Die daran anschließenden Ortschaften bestehen aus kleinen ländlichen Weilern oder größeren Wohngebieten wie Neubrunn, Pichlwang, Gallaberg, Alt Lenzing, Ober- und Unterachmann. Ein eigenes Gebiet bildet das rund 1,6 km2 große Areal der Lenzing AG. Der unterschiedliche Charakter der Ortschaften mit teilweise großem Freizeit- und Erholungswert sowie eine intakte Infrastruktur im gesamten Gemeindegebiet gewähren eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Die vielen sozialen Einrichtungen wie zwei Kindergärten mit Krabbelstube, drei Schulen, Musikschule, Schülerhort, Alten- und Pflegeheim, Seniorenwohnungen und Betreutes Wohnen heben die Lebensqualität der verschiedenen Generationen wesentlich. Auch das im Juli 2003 eröffnete Kulturzentrum ist in kürzester Zeit zum Mekka aller Kulturbegeisterten aus Lenzing und Umgebung geworden. Die Gemeindebücherei, Turnsäle, die Sporthalle sowie die Sportanlagen des Waldstadions runden das Freizeitangebot ab. Die vielen Ausflugsmöglichkeiten in die Region Salzkammergut und Hausruckwald können von der zentral gelegenen Gemeinde ideal genützt werden.

Geologische Verhältnisse und Vegetation: von DI Franz Höglinger

In Lenzing erhebt sich über dem Agertal und der Austufe des Kraimserbaches eine Hochterrasse. Sie wurde von einer Riss-Moräne überlagert, wobei die Terrasse an manchen Stellen erhalten geblieben ist. Die Hochterrasse besteht aus waagrecht geschichtetem, festem Konglomerat. Die Steine sind aus Flyschsandstein, Quarz, Silikaten und wenig Kalken. Die Steine sind von einem kalkigen Material verkittet, das aber auch Lehm enthält. An einer Stelle haben sich in der Kittsubstanz Calcit-Kristalle gebildet. Die Hochterrasse dürfte nach Osten und Norden um einige Meter abwärts geneigt sein und ist von einer Lehmschicht überdeckt, die 2-6 Meter dick ist. Nach unten hin ist der Lehm stark von karbonatfreien, lehmartigen, kantigen, von mir „Lehmsteine“ genannten Steinen durchsetzt. In einer nassen Mulde in der Lehmgrube kommt es zu starker Vergleyung. Deshalb erscheint der Lehm hier als rostfleckiger, blasser Ton. An den sehr steilen Abhängen der Hochterrasse kommt das kalkreiche Konglomerat sehr nahe, an einer besonders steilen Stelle sogar bis an die Oberfläche - dort wachsen auch Zyklamen und Leberblümchen. Fast alle Aufschlüsse sind jedoch aus Steinbrüchen oder Luftschutzbunkern hervorgegangen. Die Moräne erscheint als sanfter Hügel. Sie besitzt eine Lehmschicht, die an manchen Stellen 30-50 cm beträgt, meist aber mehrere Meter dick sein dürfte. Unter dieser Lehmschicht befindet sich ein Moränen-Schotter-Lehm-Gemisch. Die dickeren Lehmschichten dürften auf die Nähe zur Hochterrasse zurückzuführen sein. Am unteren (Nord-)Rand der Moräne, oberhalb der Lehmschichten der Hochterrasse, ist es sehr feucht. Es handelt sich um kalkreiches Grundwasser der Moräne. Eine Mulde an dieser Stelle, die "Sieben Teiche" genannt, besitzt 2 „Teiche“ bzw. Quellen. Am Fuß der Mulde findet man bereits das Gemenge aus Moränenschotter und Lehm, wobei in den Mulden vergleyter Lehm vorliegt. Die Hochterrasse ist von Tälern durchfurcht: Kraimsbachtal, Tal von der Lehmgrube zum Brunnen, Tal von Neubrunn zum Friedhof. Die beiden äußeren Täler bilden die Abgrenzung des Waldes und somit des Gebietes. Der Boden ist teils versauert, teils neutral und fruchtbar. Überall findet man aber unter einer eingeschwemmten Lehmschicht Schotter. Die Vegatationsverhältnisse hängen primär von der Geologie ab. Die Böden sind meist nährstoffreich und genügend mit Kalk versorgt. Ebenso sind auch die Wasserverhältnisse von der Geologie abhängig. Es gibt auch einige wenige kalkarme, kalkreiche, trockene bzw. feuchte Sonderstandorte. Einen großen Einfluss auf die Vegetation besitzt der Mensch. Einerseits ist dies der direkte Einfluss in Form der Bewirtschaftung, andererseits sind es aber auch die hiesigen Luftverhältnisse: Da die Tanne die Immissionen nicht verträgt, entstanden eichen-, fichten- und espenreiche Ersatzgesellschaften. Sie entwickelten sich - von der Luftbelastung abgesehen - recht natürlich. Die direkten Einflüsse brachten u. a. Fichtenmonokulturen, die noch stark unter den Luftverhältnissen leiden, wodurch - wegen des verminderten Wachstums - die Forstwirtschaft problematisch ist. Alle anderen Waldbereiche sind ebenfalls stark beeinflusst. Sie wurden nicht aufgeforstet. Tannen, Buchen etc. werden erst später erscheinen. Hier wurde allerdings zuvor auch gegraben. Die Standorte wurden einerseits direkt, anderseits mit Hilfe oder durch die Vegetation charakterisiert. Beide Methoden der Ökologie ergänzen sich.